Als das Schuljahr 2020/2021 begann, wurden bereits die ersten Forderungen nach Luftreinigern für die Schulen in Deutschland laut – vor allem in den kälteren Monaten des Jahres, in denen das regelmäßige, angeratene Stoßlüften sich nicht mehr als angenehm für die Schüler zeigte.
Doch auch heute lassen sich noch zahlreiche deutsche Bundesländer finden, in denen das Thema der Luftreiniger für Schulen noch vernachlässigt wird. Daneben besteht selbst unter den Experten keine Einigkeit darüber, ob die Luftreiniger in der Schule tatsächlich dazu beitragen können, die Ausbreitung des Corona-Virus zu erschweren.
Förderung durch den Bund: Kostenzuschuss für die Luftreiniger
Damit der Schulbetrieb sicher ablaufen kann und die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie effektiv an den Schulen eingedämmt werden kann, äußern viele Experten, dass auf Luftreiniger an Schulen in Zukunft keinesfalls mehr verzichtet werden kann. Daneben gibt es allerdings auch Stimmen, welche einem regelmäßigen Lüftung eine wesentlich größere Bedeutung beimessen und die mobilen Luftfilter lediglich als eine mögliche Ergänzung betrachten.
Nach den Angaben der Bundesregierung wurden Kitas und Schulen im Zuge der Pandemie mit rund einer Milliarde Euro unterstützt, um Luftreiniger zu installieren oder vorhandene Geräte zu optimieren. Daneben fand eine Bereitstellung von weitere 200 Millionen Euro statt, um Räume, in denen keine Möglichkeit für ein ausgiebiges Lüften besteht, mit mobilen Geräten zur Luftreinigung auszustatten. Auch interessant: Finanztipps für junge Leute: Früh Geld sparen!
Einige Bundesländer verzichten auf die Anschaffung von Luftreinigern
Zu Beginn des Jahres 2022 konnten zwischen den einzelnen Bundesländern in Deutschland allerdings noch große Unterschiede hinsichtlich der Ausstattung mit Luftreinigern festgestellt werden.
Angeschafft wurden in Hamburg so zum Beispiel über 21.000 mobile Luftreiniger, sodass mehr als 92 Prozent der Klassenräume über ein entsprechendes Gerät verfügen. Verzichtet wurde auf die Anschaffung jedoch beispielsweise vollkommen in dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Angegeben wurde dafür der Grund, dass von den Geräten eine zu hohe Lärmbelastung ausginge, sie sich nicht als sonderlich nachhaltig zeigen würden und nach dem Abklingen der Pandemie ohnehin überflüssig seien.
Die Verantwortung für die eventuell nötigen Umbaumaßnahmen und den Erwerb der Luftreiniger sind grundsätzlich die jeweiligen Schulträger verantwortlich, also in der Regel die Kommunen. Diese müssen demnach auch die Entscheidung treffen, ob eine Investition in die Geräte vorgenommen wird.
Diese Investitionen sind für die Luftreiniger für die Schulen nötig
Für ein mobiles Gerät für die Luftreinigung, welches über einen H13 oder einen H14 Filter verfügt, fallen im Durchschnitt Kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro an. Würde sich für preisgünstigere Geräte entschieden, können diese die Anforderungen in der Regel nicht erfüllen – sie nehmen die Aerosol-Partikel des Corona-Virus in der Luft somit nicht gesamtheitlich auf.
Laut den Expertenmeinungen würden jedoch alle Schulen mehrere Luftfilter benötigen. Daher würden sich die Kosten, um sämtliche deutsche Klassenräume mit Luftreinigern auszustatten, zwischen rund 1,5 und zwei Milliarden Euro liegen.
Als effektiver und leistungsstärker, jedoch auch sehr viel preisintensiver, zeigen sich daneben Geräte, welche die Versorgung der Klassenräume mit frischer Außenluft sicherstellen. Wird ein Klassenraum mit einem solchen Gerät nachträglich ausgestattet, betragen die entsprechenden Kosten dafür 20.000 bis 30.000 Euro. Die Umsetzung zeigt sich allerdings nicht nur hinsichtlich dieser sehr hohen Kosten als unrealistisch, sondern ebenfalls, weil ihre Installation mit einem überaus großen zeitlichen Aufwand einhergehen würde.
Grundsätzlich wird durch die Luftreiniger die Raumluft angesaugt und diese im Anschluss durch einen Filter aus mehreren Lagen geleitet. Die Luft wird im Zuge dessen gereinigt und anschließend wieder in den Raum abgegeben.