Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung hat einen zu hohen Blutdruck. Allerdings wissen viele der Betroffenen gar nichts davon, was durchaus gefährlich sein kann. Auf Dauer erhöht Bluthochdruck die Wahrscheinlichkeit von gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Deshalb ist es besonders im fortgeschrittenen Alter sinnvoll, diesen regelmäßig selbst zu überprüfen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei der eigenständigen Messung beachten sollten und ab welchen Werten Grund zur Sorge besteht.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Was ist der Blutdruck?
Das Blut versorgt den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mit jedem Herzschlag wird es in die Gefäße des Blutkreislaufs gepumpt. Dabei übt das Blut Druck auf die Gefäßwände aus, woraufhin diese sich ausweiten. Gemessen wird der Blutdruck in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Man unterscheidet bei der Messung zwischen zwei Werten:
- Der systolische Blutdruck misst den Druck beim Herzschlag – also wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt.
- Der diastolische Blutdruck misst den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. Der diastolische Druck ist niedriger als der systolische.
Die Messwerte werden stets paarweise angegeben. Dabei steht der höhere systolische Wert immer vorne und der niedrigere diastolische Wert hinten. Ein Messergebnis von 130/80 mmHg bedeutet also, dass die Person einen systolischen Blutdruck von 130 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von 80 mmHg hat.
Wie misst man den Blutdruck?
Für die Blutdruckmessung gibt es zwei verschiedene Methoden. Sie kann entweder direkt über einen Katheter in der Schlagader oder indirekt über eine Blutdruckmanschette erfolgen. Die direkte Methode findet meist nur in der Intensivmedizin Anwendung. Die indirekte Methode ist die am weitesten verbreitete Methode und kann mithilfe eines klassischen Oberarm-Blutdruckmessgeräts auch von Zuhause aus durchgeführt werden. Dabei gilt es Folgendes zu beachten:
1. Am besten morgens messen
Im Laufe des Tages schwankt der Blutdruck. Grundsätzlich ist er morgens am höchsten, weshalb dies der beste Zeitpunkt für die Messung ist. Besonders als Bluthochdruckpatient sollten Sie Ihren Blutdruck messen, bevor Sie Ihre Medikamente einnehmen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Messung immer zur gleichen Zeit durchführen, damit die Werte vergleichbar sind.
2. Zur Ruhe kommen
Bevor Sie den Blutdruck messen, sollten Sie sportliche und intensive körperliche Aktivitäten vermeiden. Sorgen Sie dafür, dass Sie dabei ruhig und entspannt sitzen können. Vermeiden Sie außerdem Kaffee- oder Alkoholgenuss vor der Messung und warten Sie nach einer Mahlzeit mindestens eine halbe Stunde ab. Lesetipp: Gesund sitzen: Tipps für eine bessere Sitzhaltung.
3. Messgerät richtig anbringen
Für die Messung wird die Manschette auf Herzhöhe um den Oberarm angebracht. Legen Sie anschließend den Arm am besten leicht gebeugt auf den Tisch ab und entspannen Sie ihn. Schalten Sie nun das Gerät ein und vermeiden Sie während der Messung größere Bewegungen. Gemessen wird der Blutdruck immer an dem Arm, an dem er höher ist. Zunächst können Sie dazu auch eine Referenzmessung an beiden Armen durchführen.
4. Blutdruckwerte dokumentieren
Wenn Sie Ihren Blutdruck selbst zu Hause messen, notieren Sie sich die Ergebnisse am besten in einem Blutdruck-Tagebuch. So können sie langfristige Veränderungen in Ihren Blutdruckwerten besser erkennen. Außerdem können Sie die Notizen zu Ihrem Hausarzt mitnehmen und mit diesem besprechen.
5. Im Zweifel Hilfe holen
Bei den ersten eigenständigen Messungen kann es leicht zu Fehlern kommen, die das Messergebnis verfälschen. Deshalb ist es ratsam, sich die korrekte Vorgehensweise einmal von Ihrem Hausarzt zeigen zu lassen. Außerdem kann dieser Ihnen am besten sagen, wann und wie oft Sie Ihren Blutdruck messen sollten.
Welche Werte sind normal?
Wenn Sie Ihren Blutdruck selbst messen möchten, können Sie sich an folgenden Werten bei Erwachsenen orientieren:
– Normaler Blutdruck: systolisch unter 140 mmHg, diastolisch unter 90 mmHg
– Niedriger Blutdruck: systolisch unter 100 mmHg, diastolisch unter 60 mmHg
– Hoher Blutdruck: systolisch ab 140 mmHg, diastolisch ab 90 mmHg
Auch wenn erhöhter Blutdruck in der Regel keine Symptome hervorruft, besteht ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb sollten Sie bei angestiegenen Werten am besten mit Ihrem Hausarzt abklären, was die Gründe dafür sind, ob bestimmte Behandlungsmaßnahmen angebracht sind und welche Zielwerte Sie gegebenenfalls anstreben sollten.
Weiterführende Literatur