Wir alle kennen das typische Bild. Morgens um 08:00 Uhr die Karte in die Stechuhr schieben, gelangweilt Richtung Büro schlurfen und die Neonröhren anwerfen. So sah der Alltag im Büro noch bis vor einiger Zeit aus und auch heute erleben viele Menschen eine solche Tristesse im Job.
Veränderungen stehen aber bereits vor der Tür – mit dem eindrucksvollen Namen Smart Working. Dahinter steht der Gedanke, durch intelligente Prozesse ein neues Verständnis für Effizienz zu schaffen und den Arbeitsvorgang zu optimieren. Wir erklären, was das für die Zukunft des Jobs bedeutet.
Agil und flexibel – wenn Arbeit nicht mehr Einöde bedeutet
Das erklärte Ziel beim Smart Working besteht darin, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und die Produktion im Betrieb zu verbessern. Dafür ist es erforderlich, die Arbeitstätigkeit an die Vorlieben und Bedürfnisse anzupassen und mehr Agilität zuzulassen.
Smart Working setzt auf Flexibilität und Autonomie, verbunden mit der Nutzung digitaler Möglichkeiten. Dabei stehen vor allem die Vorteile für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und das Unternehmen selbst im Fokus.
Unabhängig von einem festen Arbeitsplatz – Smart Working reißt Grenzen ein
Regionale Stellenanzeigen, Mitarbeiter, die fußläufig zum Unternehmen wohnen. Wer bislang nach solchen Kriterien Arbeitsplätze vergeben hat, kann sich dank Smart Working auf einen deutlich größeren Recruiting-Pool freuen. Smart zu arbeiten bedeutet auch, die Anwesenheitspflicht in Präsenz aufzuheben.
Der moderne Arbeitgeber von heute stellt seine Arbeitsplätze remote zur Verfügung und gewährt damit auch Angestellten Zugriff, die die Stadt des Firmensitzes noch nie besucht haben.
Auf diese Weise genießen Mitarbeiter eine bessere Work-Life-Balance und haben die Möglichkeit, ihren Arbeitsort ebenso wie die Zeiten flexibler zu gestalten. Langfristig reduziert sich dadurch die Gefahr von Überarbeitung und Stress, parallel dazu steigen Produktivität und Motivation. So bleibt genügend Zeit für den Betriebsausflug.
Finanzieller Benefit von Smart Working wird in Unternehmen unterschätzt
Die Gehälter der Angestellten sind nicht die einzigen Ausgaben, die ein Unternehmen jeden Monat deckeln muss. Stromversorgung, Heizung, Betriebskosten, Büromieten – all das nagt am Budget der Firma und kann für das Kleinunternehmen zur Herausforderung werden.
Smart Working reduziert die Kosten für Betriebe teils erheblich, da der Arbeitsplatz nicht mehr vom Arbeitgeber bereitgestellt wird. Zwar werden Betriebsmittel nach wie vor gestellt, die Unterhaltung des Arbeitsplatzes liegt aber in der Hand des Mitarbeiters.
Nebenbei profitiert die Umwelt als Nutznießer, denn der Pendelverkehr zwischen Zuhause und Büro unterbleibt in vielen Fällen ganz. Das reduziert die Staubildung auf Straßen und führt dazu, dass der CO2-Abdruck reduziert werden kann. Auch die Bereitstellung von Dienstwägen kann dadurch entfallen, denn wer von Zuhause aus arbeitet, braucht in der Regel kein firmenfinanziertes Fahrzeug.
Praktische Vorteile vs. technische Herausforderungen – wo steht Deutschland?
Die Vorteile von Smart Working sind für alle Seiten gut ersichtlich. Arbeitgeber verbessern ihr Jobangebot durch die Integration entsprechender Maßnahmen deutlich und werden als attraktiver wahrgenommen. Für Arbeitnehmer bietet sich die Möglichkeit, nicht mehr nur stumpf die eigene Arbeitskraft gegen Geld zu tauschen, sondern aktiv und ambitioniert mitzuarbeiten.
Die größten Herausforderungen sind technischer Natur, beispielsweise instabile Internetverbindungen. Reißt der Kontakt ab, kann die Produktivität beeinflusst werden. Fragen stellen sich auch in Bereichen wie Datensicherheit und Datenschutz. Durch die Zusammenarbeit mit professionellen Unternehmen zur Integration von Smart Working lassen sich Antworten auf solche Fragen finden. Lesen Sie auch: Zeiterfassung für Ihre Mitarbeiter.
In Deutschland geht der Breitbandausbau zügig voran und die meisten modernen Betriebe verfügen über eine stabile Internetleitung. So lässt sich Smart Working nicht nur in Ballungszentren realisieren, sondern auch in Vorstädten und ländlichen Regionen. Für die Betreiber solcher Unternehmen ein Segen, denn Bewerber bleiben aufgrund regionaler Entfernung oft aus.
Smart Working als ein Stück Zukunft im modernen Betrieb
Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich bereits verändert. Mitantriebskraft ist die Generation Z, die als erste Generation vollständig digital aufgewachsen ist. Der Ruf nach flexiblen Arbeitsmodellen ist so laut wie nie zuvor und Betriebe müssen darauf entsprechend reagieren.
Es braucht die Bereitschaft auf Unternehmensseite, sich an die neuen Bedürfnisse anzupassen und so das eigene Potenzial auszuschöpfen. In den nächsten zehn Jahren ist stark davon auszugehen, dass sich Smart Working flächendeckend verbreitet. Wer am Puls der Zeit bleiben möchte, fängt so früh wie möglich mit der Implementierung an.
Weiterführende Literatur