Mann sitzt auf altem Auto Altes Auto reparieren oder verkaufen Was lohnt sich mehr

Altes Auto reparieren oder verkaufen: Was lohnt sich mehr?

Nach einem Unfall mit einem älteren Auto stehen viele Wagenbesitzer vor der Frage, ob sich eine Reparatur noch lohnt. Denn manchmal ist es – finanziell gesehen – sinnvoller, das defekte Auto zu verkaufen, statt es reparieren zu lassen. Wann das der Fall ist, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab.

 

 

Der Wert des Autos ist entscheidend

 

Bevor Sie die Entscheidung treffen, ob Sie Ihr Auto verkaufen oder reparieren lassen möchten, sollten Sie sich über den Wert Ihres Fahrzeugs informieren. Erste Hinweise auf den Wert können Sie durch Plattformen erhalten, auf denen gebrauchte Autos verkauft werden.

Der tatsächliche Wert richtet sich jedoch nach verschiedenen Aspekten. Dazu gehört mitunter das Alter. In vielen Fällen gilt: Je älter das Auto ist, desto weniger wert ist es. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass die Autos in der heutigen Zeit eine höhere Lebensdauer haben als die älteren Modelle. Das durchschnittliche Alter beträgt heutzutage über neun Jahre.

Neben dem Alter müssen bei der Wertermittlung aber noch weitere Aspekte berücksichtigt werden – beispielsweise der Kilometerstand. Mittlerweile bieten viele Motoren eine Laufleistung von etwa 150.000 Kilometern. Zusätzlich spielt das jeweilige Modell eine Rolle. Ein einfacher Kleinwagen erleidet oftmals einen schnelleren Wertverlust als ein Sportwagen.

Möchten Sie den exakten Wert Ihres Autos wissen, können Sie einen Gutachter mit der Wertermittlung beauftragen – das ist jedoch mit hohen Kosten verbunden. Bei einem einfachen Kleinwagen und anderen günstigeren Modellen lohnt sich ein Gutachten daher nicht. In diesem Fall kann es bei einer anfallenden Reparatur sinnvoll sein, einen Kostenvoranschlag einzuholen. Aber Achtung: Wenn Sie den Kostenvoranschlag ablehnen, können ebenfalls hohe Gebühren anfallen. Lesetipp: Warum ist der asiatische Markt für deutsche Autobauer so wichtig?

 

Bei welchen Schäden ist eine Reparatur nicht mehr sinnvoll?

 

Häufig wird empfohlen, das Auto zu verkaufen, sobald die Reparaturkosten mehr als die Hälfte des restlichen Fahrzeugwertes betragen. Ob die Kosten für die Reparatur so hoch sind, hängt einerseits vom Wert des Wagens und andererseits von dem jeweiligen Schaden ab.

Wenn es sich nur um eine Beule in der Karosserie oder Kratzer handelt, lohnt sich die Reparatur normalerweise noch. Anders sieht das häufig bei einem Motorschaden aus. Ebenso können Sie mit höheren Reparaturkosten rechnen, wenn beispielsweise die Zündkerzen kaputt sind oder die Kupplung ausgetauscht werden muss.

Bei manchen Autos – vor allem bei alten Modellen – kann jedoch auch ein einfacher Defekt mit hohen Reparaturkosten verbunden sein. Das ist dann der Fall, wenn das entsprechende Ersatzteil speziell angefertigt werden muss, weil es nicht mehr produziert wird.

Vor dem Verkauf bzw. der Reparatur des Wagens ist es letztlich sinnvoll, den Nutzen und die Kosten einander abzuwägen. Für manche Autobesitzer spielt zudem der emotionale Wert des Autos eine Rolle. Bei Ihren Überlegungen sollten Sie es jedoch vermeiden, all die Kosten zu berücksichtigen, die Sie bereits in das Fahrzeug gesteckt haben.

Sowohl der ursprüngliche Kaufpreis als auch die bereits ausgegebenen Reparaturkosten spielen – rational gesehen – keine Rolle mehr. Fragen Sie sich stattdessen, ob zukünftige Reparaturen schon absehbar sind und wie lange das Auto wahrscheinlich noch halten wird. Werfen Sie zudem einen Blick auf die Kosten fürs Benzin und vergleichen Sie diese mit den Benzinkosten eines Neuwagens.

 

Ein kaputtes Auto loswerden: Diese Optionen gibt es

 

Wenn Ihr Auto defekt ist und sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, haben Sie im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie lassen das Auto verschrotten, oder Sie verkaufen es. Für die erste Option können Sie sich an einen Verwertungsbetrieb wenden. Das ist jedoch nicht kostenlos, sondern erfordert Gebühren in Höhe von etwa 100 Euro. Falls der Wagen bei Ihnen zu Hause abgeholt werden soll, müssen Sie oftmals mit weiteren Kosten von 100 Euro rechnen.

Alternativ können Sie sich zur Entsorgung des Autos an den Marken-Händler wenden. Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, das Auto kostenlos zurückzunehmen. Hierfür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Der Fahrzeugbrief muss vorliegen, es dürfen sich keine Abfälle im Wagen befinden und das Auto muss noch alle grundlegenden Komponenten besitzen.

Zudem sollten Sie daran denken, das Auto abzumelden. Das ist bei der Zulassungsbehörde des Straßenverkehrsamts gegen eine geringe Gebühr möglich.

Möchten Sie hingegen ein kaputtes Auto verkaufen, können Sie dies bei verschiedenen Plattformen im Internet. Alternativ können Sie eine Zeitungsanzeige aufgeben – hierauf melden sich möglicherweise Hobbymechaniker aus der Nähe, die das Auto reparieren wollen. Manchmal kann es auch Sinn machen, die einzelnen Teile des Autos zu verkaufen. Vor allem die Zubehörteile, die Reifen oder das Radio können Sie auf diese Weise loswerden.

 

Weiterführende Literatur

 

Gebrauchtwagen verkaufen: Privat vs. Online-Portal

7 Tipps für den Autoverkauf: So klappt es ohne Stress