Wenn in Deutschland die Karnevalszeit anbricht, verwandelt sich das Land in eine bunte, ausgelassene Riesenparty. Dieser Artikel begibt sich auf die Reise durch die rheinischen Hochburgen Köln und Düsseldorf und stellt die fünfte Jahreszeit näher vor.
Man erkennt die Jecken schon von weitem
Karneval wird liebevoll auch als Fünfte Jahreszeit bezeichnet. Alle, die daran Freude finden, sind „jeck. Der Begriff hat seinen Ursprung in der Kölner Mundart und bedeutet so viel wie närrisch. Deshalb sind Karnevalsfreunde auch „Jecken“. Sie sind häufig schon von weitem zu erkennen, denn sie tragen aufregende und lustige Kostüme. Karnevalskappen gehören oftmals dazu.
Diese bunt geschmückten Hüte, oft mit Federn, Glitzer und humorvollen Motiven versehen, spiegeln die einzigartige Stimmung des Karnevals wider. Jede Region hat dabei ihre eigene Tradition in Bezug auf die Gestaltung der Kappen. In Köln beispielsweise sind die Kappen oft rot-weiß, während in Mainz grün-weiße Kappen vorherrschen.
Hier darf jeder in eine andere Rolle schlüpfen
Während der Karnevalszeit sind Verkleidungen besonders beliebt. Von Superhelden bis zu märchenhaften Gestalten, von lustigen Tieren bis zu historischen Persönlichkeiten – die Vielfalt der Kostüme ist beeindruckend.
Viele Karnevalisten nutzen diese Gelegenheit, um in eine völlig andere Rolle zu schlüpfen und den Alltag hinter sich zu lassen. Einige erscheinen als Gruppen in thematisch abgestimmten Kostümen, was den Gemeinschaftsgeist und die Freude am gemeinsamen Feiern unterstreicht.
Karneval, Fasching, Fastnacht: Überall wird gefeiert
In Deutschland wird die fünfte Jahreszeit regional unterschiedlich benannt. Während im Rheinland der Begriff „Karneval“ gebräuchlich ist, spricht man in Bayern und Österreich von „Fasching“ und in Baden-Württemberg sowie Teilen der Schweiz von „Fastnacht“. Diese Bezeichnungen spiegeln die kulturellen und historischen Unterschiede der jeweiligen Regionen wider. Jeder dieser Begriffe hat seine eigene Geschichte und Bedeutung.
Der Karneval im Rheinland, mit seinen prächtigen Umzügen und Sitzungen, steht für ausgelassene Heiterkeit und eine lange Tradition des Spotts und der Satire. Der Fasching in Bayern und Österreich hingegen ist oft durch Tanzveranstaltungen und Maskenbälle geprägt. In der Fastnacht, besonders in der schwäbisch-alemannischen Fasnet, dominieren historische und oft schaurige Masken und Kostüme. Auch interessant: Traditionelle Mode in Deutschland.
Warum am 11.11. alles beginnt
Ursprünglich war der Karneval eine heidnische Feier, um den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Mit der Zeit vermischten sich diese Bräuche mit christlichen Traditionen. Der Beginn der Karnevalszeit, der 11. November um 11:11 Uhr, markiert den Start in die fünfte Jahreszeit und endet traditionell am Aschermittwoch.
Ursprünglich fiel dieser Tag mit dem Martinstag zusammen, der das Ende des landwirtschaftlichen Jahres markierte und somit eine Zeit des Feierns und der Entspannung für die Menschen einleitete. Zudem diente dieser Zeitpunkt als Beginn der Vorbereitungen auf die christliche Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch anfängt. In dieser Zeit wollten die Menschen noch einmal ausgelassen feiern, bevor die Zeit der Einschränkungen begann.
Die Zahl 11 spielt dabei auch eine symbolische Rolle. Sie wird in der Karnevalstradition als „Narrenzahl“ bezeichnet und steht für das Außergewöhnliche und Unkonventionelle, was den Geist des Karnevals widerspiegelt. Diese spezielle Tradition, den Karneval genau um 11:11 Uhr zu beginnen, entstand im 19. Jahrhundert.
Weiterführende Literatur