Mann im Wald Jäger Jagdschein und Jagdprüfung Welche Anforderungen muss ein Berufsjäger erfüllen

Jagdschein und Jagdprüfung: Welche Anforderungen muss ein Berufsjäger erfüllen?

Das freie Arbeiten an der frischen Luft und ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen und Tieren sind für viele die Gründe, die Tätigkeit eines Berufsjägers zu übernehmen. Der Aufgabenbereich gestaltet sich sehr vielseitig. Hierzu zählen insbesondere das Bewirtschaften des Jagdreviers und der Schutz der Tiere.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie, welche fachlichen und persönlichen Anforderungen ein Berufsjäger erfüllen muss. Neben dem Bestehen der Jagdprüfung stellt der Beruf auch persönliche Anforderungen an jeden, der diesen Beruf ergreifen möchte.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Rechtsberatung. Die Voraussetzungen und Bestimmungen können von Land zu Land variieren. Recherchieren Sie selbst!

 

 

Der Jagdschein

 

Der Inhaber eines Jagdscheins ist zur Jagd berechtigt. Um den Jagdschein machen zu können, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Als grundlegende Voraussetzung für einen Jugendjagdschein gibt der Gesetzgeber ein Mindestalter von 16 Jahren vor. Mit der Volljährigkeit ist man berechtigt, den Jagdschein zu erhalten.
  • Grundsätzlich kann man den Jagdschein nur machen, wenn man im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit ist. Wer diese Voraussetzung nicht erfüllt, kann einen Ausländer-Jagdschein erhalten.
  • Mit dem Jagdschein ist der Inhaber zum Besitz und Führen von Waffen berechtigt. Dies setzt einen verantwortungsvollen Umgang mit einem Jagdgewehr voraus. Als unzuverlässig erweist man sich, wenn die Waffe leichtfertig eingesetzt wird.
  • Den Jagdschein erhält nur, wer sich körperlich dazu eignet. Wer z. B. unter einer Sehbehinderung leidet, hat keine Chance, den Jagdschein zu erhalten.
  • Der Jagdschein wird nur übergeben, wenn man erfolgreich an der Jagdprüfung teilgenommen hat.
  • Tipp: Mit einem Jagdschein Schnellkurs kann man sich besser auf die Jagdprüfung vorbereiten.

 

Die Jagdprüfung

 

Soweit man im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist und alle anderen Voraussetzungen erfüllt, ist man in Deutschland berechtigt, die Jagdprüfung abzulegen.

Die Jagdprüfung wird in mehreren Teilen absolviert. Zu Beginn muss der Prüfling seine Schießkünste unter Beweis stellen. Das Jagdrecht unterscheidet hierbei zwischen dem Büchsenschießen und dem Flintenschießen. Außerdem steht ein Schießtest mit der Kurzwaffe an. Wird die Schießprüfung nicht mit Erfolg beendet, kann sie noch am selben Tag wiederholt werden.

Die bestandene Schießprüfung ist Voraussetzung für die Zulassung zum schriftlichen Teil der Jagdprüfung. Hier muss jeder Prüfling 125 Fragen beantworten, die sich auf fünf unterschiedliche Bereiche des Jagdrechts beziehen. Zur Bearbeitung des Fragenkatalogs stehen 150 Minuten zur Verfügung.

Den Schlussteil bildet der mündliche Teil der Jagdprüfung. Auch hier stammen die Fragen aus fünf verschiedenen Themenbereichen. Jedes Fach wird circa 20 Minuten geprüft.

Das Bestehen der Prüfung wird mit einem Prüfungszeugnis bestätigt. Um den Beruf des Jägers ausüben zu können, muss im Anschluss eine Revierjägerausbildung absolviert werden.

 

Die Inhalte der Revierjägerausbildung

 

Die Ausbildung zum Revierjäger ist auf drei Jahre in einem dualen System angelegt. Dies bedeutet, dass der Auszubildende abwechselnd in der Berufsschule und im Betrieb tätig ist. Als Ausbildungsbetrieb kommt neben einem reinen Jagdbetrieb auch ein Forstbetrieb in Betracht.

Berufsschulen für Jäger gibt es im bayerischen Traunstein und im niedersächsischen Northeim. Der theoretische Teil vermittelt den umfassenden Stoff zu den folgenden Schwerpunkten des Jagdrechts:

  • Das richtige Erkennen von Tieren und Pflanzen
  • Das Erheben und Dokumentieren der Daten von Wildbeständen
  • Das Organisieren und Durchführen von Jagden
  • Der korrekte Umgang mit Munition und Waffen
  • Das Erkennen und Nachahmen von Jagdsignalen und Wildlockrufen
  • Die Zusammenarbeit mit Behörden und Interessenverbänden

Ein fertiger Jäger verpflichtet sich überdies, permanent an Weiterbildungen teilzunehmen. Zudem ist es ihm möglich, mit dem Bestehen der Meisterprüfung zum Revierjagdmeister aufzusteigen. Dieser ist neben der Bejagung des Wildbestandes auch für die Vermarktung des Wildbrets zuständig.

 

Die persönlichen Anforderungen an einen Berufsjäger

 

Eine Berufsjäger zeichnet sich nicht nur durch die Erfüllung der fachlichen Voraussetzungen aus. Es ist ebenso wichtig, dass er bei der Ausübung seiner Tätigkeit die folgenden Interessen, Fähigkeiten und Talente einsetzt:

  • Große Naturverbundenheit, die sich auch auf das Arbeiten im Freien erstreckt
  • Selbstständige und verantwortungsvolle Arbeitsweise
  • Geschicklichkeit, Engagement und Organisationstalent
  • Beobachtungsgabe und aufmerksame Arbeitsweise

 

Gedanken zum Abschluss

 

Der Beruf des Jägers ist mit einem vielfältigen Aufgabenkatalog verbunden. Er ist nicht nur dafür zuständig, Tiere zu schützen und seine Waffe permanent zu pflegen. Ein Berufs- oder Revierjäger übernimmt insbesondere die Verpflichtung, den Naturschutz zu unterstützen und den Wildbestand in seinem Revier zu erhalten.

Um Berufsjäger zu werden, muss man mindestens das 16. Lebensjahr vollendet haben. Eine weitere Voraussetzung ist der Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann die Jagdprüfung ablegen und anschließend den Jagdschein erhalten.

Will man sich zum Revierjäger ausbilden lassen, absolviert man eine Prüfung, die aus insgesamt drei Teilen besteht. Auf diverse Schießübungen – u. a. mit der Flinte und der Kurzwaffe – folgen ein schriftlicher und ein mündlicher Teil. Im Anschluss ist es möglich, sich zum Revierjagdmeister weiterbilden zu lassen.

Ganz wichtig sind die persönlichen Voraussetzungen eines Jägers. Hierzu gehören eine große Naturverbundenheit und ein verantwortungsvoller Umgang mit Waffen und Munition.

 

Weiterführende Literatur

 

Der Jagdschein – Wie man Jäger wird

Jäger werden – Landesjagdverband Brandenburg e.V.