TikTok hat sich im Laufe der letzten Jahre als Plattform etabliert − und zwar für wesentlich mehr als nur die ursprünglichen Tanzvideos. Unter dem Hashtag #beautyhacks sammeln sich inzwischen zum Beispiel unzählige Kurzclips, die einfache Tricks für Make-up, Hautpflege oder Haarstyling versprechen.
Was dabei besonders gut ankommt: Methoden, die schnell, unkompliziert und ohne teure Produkte auskommen. Doch zwischen den viralen Effekten und der langfristigen Wirkung liegt dann oft doch noch ein deutlicher Unterschied.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Schnelle Tipps, aber nicht immer mit Wirkung
Viele der gezeigten Beauty-Hacks basieren auf einfachen Hausmitteln. Zahnpasta gegen Hautunreinheiten, Löffel zum Konturieren oder Vaseline als Ersatz für Highlighter: Der Kreativität der Creator scheint keine Grenzen gesetzt zu sein.
Hautärzt:innen und Kosmetiker:innen sprechen jedoch regelmäßig Warnungen aus. Einige dieser Anwendungen richten mehr Schaden an, als dass sie helfen. Zahnpasta enthält beispielsweise Tenside und ätherische Öle, welche die Haut reizen. Auch Zitrone in DIY-Masken kann zu Rötungen oder Pigmentverschiebungen führen, wenn sie mit UV-Licht in Kontakt kommt.
Die Attraktivität solcher Inhalte liegt jedoch gerade in ihrem niedrigen Schwellenwert. Die meisten Nutzer:innen schätzen den spontanen, häufig auch unterhaltsamen Charakter der kurzen Clips.
Dennoch lohnt sich ein genauerer Blick. Dies gilt vor allem, wenn die gehypten „Lifehacks“ langfristig angewendet werden. Viele von ihnen können unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben.
Was sich bewährt – und was nicht
Einige TikTok-Trends lassen sich jedoch tatsächlich sinnvoll in den Alltag integrieren. Dazu zählen etwa Methoden wie das sogenannte „Skin Cycling“, also die gezielte Kombination von Pflegeprodukten an aufeinanderfolgenden Tagen oder auch das Fixieren von Make-up mit transparentem Puder für einen längeren Halt. Die bewusste Reduzierung auf wenige, aber dafür effektive Produkte hat sich ebenfalls als praktikabel erwiesen.
Oft setzen die Nutzer:innen auf Verfahren, die dauerhaft Zeit und Aufwand sparen. Eine professionelle Wimpernverlängerung gehört in diesem Kontext für einige zu ihrer festen Beautyroutine, da sie ein geschminktes Erscheinungsbild auch ohne tägliches Styling ermöglicht. Der Effekt hält mehrere Wochen an, ist individuell anpassbar und gerade im hektischen Alltag tatsächlich eine äußerst praktische Maßnahme.
Mehr Orientierung: Fachwissen statt Filter
Ein zentrales Problem vieler viraler Beauty-Tipps besteht in der fehlenden Einordnung. Der passende Hauttyp, die Verträglichkeit und die empfohlene Anwendungshäufigkeit werden nur selten erwähnt.
Der Algorithmus von TikTok bevorzugt optisch ansprechende Videos – nicht unbedingt die mit der höchsten medizinischen Präzision. Daher ist es hilfreich, nicht nur den kurzen Clip, sondern auch die Quelle der Informationen zu prüfen. Auch spannend: Die ersten viralen Internet-Trends – So fing alles an
Eine Studie des Journal of the American Academy of Dermatology kam zu dem Ergebnis, dass rund 44 Prozent der untersuchten TikTok-Videos zu Hautpflege medizinisch zweifelhafte Inhalte enthielten. Besonders die sehr jungen Zielgruppen neigen allerdings dazu, dem visuell Dargestellten mehr Vertrauen zu schenken als professionellen ärztlichen Empfehlungen.
Kreative Impulse − aber bitte mit Maß und Kontrolle
TikTok kann ein spannendes Experimentierfeld eröffnen – auch für Beauty-Inhalte. Nicht jeder Trend ist automatisch gefährlich, doch der individuelle Hautzustand und die Alltagstauglichkeit sollten stets berücksichtigt werden.
Wirklich verlässliche Routinen basieren nämlich nicht auf viralen Versprechen, sondern auf Erfahrung, Wissen und der passenden Pflege. Diejenigen, die die Trends gezielt passend auswählen und kritisch hinterfragen, profitieren dann langfristig mehr als durch jede neue waghalsige Challenge.