Wenn Mitarbeiter mit Maschinen und Anlagen hantieren, besteht grundsätzlich immer ein hohes Unfallrisiko. Doch auch die Arbeitsumgebung selbst ist in einer Produktionshalle wesentlich gefährlicher als in einem Büro. Daher müssen Unternehmen die Arbeitssicherheit regelmäßig evaluieren und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen vornehmen.
Arbeitsumgebung sichern – es sind oft keine baulichen Veränderungen notwendig
Die Arbeitsumgebung in einer Produktionshalle birgt meist einige Unfallrisiken, weswegen Unternehmen bereits beim Bau auf mögliche Stolperfallen achten sollten. Zwar lässt sich ein Lichtschacht nicht immer vermeiden, diese müssen dann aber umgehend durch Gitterroste gesichert werden. Auch die Treppen in der Produktionshalle sollten aus rutschfestem Material gefertigt werden – hier eignen sich Gitterroststufen sowohl in Hinblick auf die Sicherheit als auch aus Kostengründen. Der Gitterrost ermöglicht sogar nassen Schuhen sicheren Halt und verhindert, dass Mitarbeiter in der Hektik des Arbeitsalltags ausrutschen.
Apropos ausrutschen: Ein weiteres Unfallrisiko beherbergt ein Boden, der nicht rutschfest ist. Abhängig von der Produktion ist es keine Seltenheit, dass der Boden nass ist. Zwar müssen Mitarbeiter ohnehin rutschfeste Sicherheitsschuhe tragen. Ein falscher Bodenbelag führt aber dazu, dass sich das Sturzrisiko wesentlich erhöht. Unternehmen sollten hier auf eine Anti-Rutsch-Bodenbeschichtung setzen, die speziell für den Einsatz in Lager- und Produktionshallen geeignet ist. Die grobe Körnung der Beschichtung schützt dann nicht nur die Mitarbeiter, sondern ist noch dazu abriebfest und besonders langlebig.
Maschinen und Anlagen mit Sicherheitsfunktionen ausstatten
Ein Unfall mit einer Maschine oder Anlage kann im Worst Case sogar tödlich enden. Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen bei der Anschaffung nicht im Bereich der Sicherheit sparen. Viele Produktionsanlagen lassen sich mittlerweile mit Sensoren ausstatten, die einen automatischen Stopp auslösen, wenn die Lichtschranke von einem Mitarbeiter durchbrochen wird. In der Praxis erweist sich das im Vergleich zu einem Notabschalter als deutlich effektiver. Gerät ein Produktionsmitarbeiter in eine Maschine, kann er selbst oft nicht den Knopf betätigen.
Bis ein anderer Kollege zur Hilfe eilt, können bereits schwere Verletzungen entstehen. Wenn mit Laserschranken gearbeitet wird, braucht es aber auch strikte Verhaltensregeln. Wird die Lichtschranke unabsichtlich durchbrochen, bedeutet das einen Stillstand und die Produktion muss oft aufwendig neu gestartet werden. Dem Unternehmen kostet das am Ende viel Zeit und Geld. Dennoch sollte aus Effizienzgründen niemals bei der Sicherheit gespart werden.
Maschinenschutzgitter zusätzlich installieren
Obwohl moderne Maschinen und Anlagen mit vielen Sicherheitsfeatures ausgestattet werden können, sollte auch zusätzlich auf Schutzgitter aus Metall gesetzt werden. Diese schaffen eine klare Abgrenzung zwischen Gehwegen auf dem Produktionsgelände und den Maschinen. Besonders in einer semi-automatisierten Produktion mit Robotern ist es wichtig, die Maschinen und Anlagen durch Gitter abzutrennen.
Hier steht nämlich nicht nur die Sicherheit der Mitarbeiter auf dem Spiel – mit einem Schutzgitter kann auch verhindert werden, dass die teuren Roboter unabsichtlich mit einem Stapler oder Flurförderfahrzeug gerammt werden.
Gehwege und Verkehrswege trennen
In einem Produktionsbetrieb ist es laut und oft auch etwas hektisch. Wenn sich die Mitarbeiter frei durch die Gänge bewegen, ist das Risiko groß, dass es früher oder später zu einem Zwischenfall mit einem Stapler oder Flurförderfahrzeug kommt. Um diesem Risiko vorzubeugen, müssen eigene Geh- und Verkehrswege geschaffen werden.
Dabei gilt, dass die Fahrzeuge stets Vorrang haben und genügend Platz zum Rangieren brauchen. Gehwege für Mitarbeiter werden hingegen meist in der Nähe von Wänden platziert, um möglichst wenig Raum einzunehmen. Anbei Tipps zur Sicherheit in der Autoindustrie.
Die einzelnen Wege müssen mit Signalfarbe markiert werden und dürfen unter keinen Umständen verlassen werden. Bereits beim Bau einer Produktionshalle sollten Gänge möglichst großzügig geplant werden, um genügend Platz für Geh- und Verkehrswege zu schaffen.
Verhaltensschulung für Mitarbeiter
Die beste Unfallprävention im Produktionsbetrieb ist nur dann sinnvoll, wenn sich Mitarbeiter an alle Regeln halten und die entsprechenden Vorgaben kennen. Daher ist es wichtig, neues Personal direkt am ersten Arbeitstag zu schulen.
Aber auch das bestehende Personal sollte halbjährlich auf die Sicherheitsvorgaben aufmerksam gemacht werden. Unternehmen sollten sich eine durchgeführte Unterweisung stets schriftlich bestätigen lassen. Kommt es doch einmal zu einem Unfall, kann so bewiesen werden, dass der Mitarbeiter mit allen Verhaltensregeln vertraut gemacht wurde.
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