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Mess- und Regeltechnik: Das Rückgrat der Industrie

Kaum ein Bereich der Industrie und Technik kommt ohne moderne Mess- und Regeltechnik aus. Sie erfasst und beeinflusst Temperaturen, Druck und Durchfluss, wertet sie aus und liefert mit ihnen wertvolle Daten für den Betrieb.

Wichtig ist dabei vor allem eins: sicherzustellen, dass die Bedingungen in technischen Systemen konstant bleiben. Schließlich können nur so Effizienz, Sicherheit, Energieverbrauch und Produktqualität gesichert und anschließend optimiert werden.

Das Ganze ist die Grundlage für die moderne Automatisierung, die aus keinem industriellen Betrieb mehr wegzudenken ist.

 

 

Der Regelkreis

 

Das Grundprinzip der Mess- und Regeltechnik ist der Regelkreis. Er funktioniert, indem er den Sollwert mit dem Istwert vergleicht und anschließend die Differenz, also die Abweichung vom Regler, berechnet.

Im nächsten Schritt wird ein Steuersignal gesendet. Ein Stellglied verändert dann den Prozess, also zum Beispiel die Leistung der Heizung oder die Stellung des Ventils. Der Regelkreis schließt sich, wenn der Istwert durch den Sensor zurückgeführt wird.

 

Die Komponenten

 

Ein funktionierender Regelkreis besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Elementen: dem Messglied, das die aktuelle Größe – etwa Temperatur oder Druck – erfasst, dem Regler, der die Abweichung berechnet, dem Stellglied, das den Eingriff in den Prozess übernimmt, sowie der Regelstrecke, also dem technischen System, das beeinflusst wird.

Diese Struktur bildet das Fundament für viele industrielle Abläufe – sei es in der Prozessautomatisierung, im Maschinenbau oder in der Energietechnik. Unternehmen wie Seikom-Electronic kennen jeden dieser Bereiche. Unterschieden wird zwischen verschiedenen Reglertypen.

Während einfache Anwendungen häufig mit einem P-Regler auskommen, der proportional zur Abweichung eingreift, benötigen dynamischere oder komplexere Prozesse PI- oder PID-Regler. Diese kombinieren proportionale, integrale und differentielle Anteile, um auch bei schwankenden Bedingungen eine stabile Regelung zu ermöglichen.

 

Messen, Steuern, Regeln

 

Die Vielfalt der Messgrößen in technischen Anwendungen ist groß. Am häufigsten eingesetzt werden Sensoren zur Temperaturmessung, etwa in Heizsystemen, Öfen oder bei industriellen Prozessen. Hier kommen Thermoelemente, Widerstandsthermometer oder Infrarotsensoren zum Einsatz.

In der Druckmessung dominieren piezoresistive oder kapazitive Aufnehmer, die etwa in Hydraulikanlagen oder bei der Überwachung von Gasleitungen eine zentrale Rolle spielen. Ein weiteres wichtiges Feld ist die Füllstandsmessung, bei der mit Radar, Ultraschall oder kapazitiven Sensoren der Inhalt von Silos, Tanks oder Behältern kontrolliert wird.

Auch Durchflussmengen lassen sich präzise messen – je nach Medium kommen hier magnetisch-induktive, Coriolis- oder Ultraschallverfahren zum Einsatz. Ergänzt wird die Palette durch Sensoren für pH-Wert, Leitfähigkeit, Drehzahl, Feuchtigkeit oder sogar Lichtintensität – allesamt unerlässlich für die Steuerung komplexer Systeme.

 

Anwendungen in der Industrie

 

Die Einsatzfelder der Mess- und Regeltechnik sind ebenso vielfältig wie ihre Messgrößen. In der Gebäudetechnik regeln Thermostate und Belüftungssysteme die Raumtemperatur und Luftqualität.

In der Chemie- und Pharmaindustrie ermöglichen präzise Messungen und Regelkreise eine sichere Dosierung und Reaktion empfindlicher Substanzen. Lebensmittelhersteller überwachen Temperatur und Hygienewerte in Echtzeit, um Qualitätsstandards einzuhalten.

Im Maschinenbau wiederum sorgen geschlossene Regelkreise für gleichmäßige Produktionsprozesse, etwa bei CNC-Maschinen, Verpackungsanlagen oder Robotersystemen. Und auch in der Energietechnik kommt es auf präzise Regelung an – beispielsweise beim Einspeisemanagement in Stromnetzen, bei der Steuerung von Heizkraftwerken oder in Solaranlagen.

 

Die Digitalisierung

 

Mit der zunehmenden Digitalisierung ergeben sich neue Dimensionen für die Mess- und Regeltechnik. Moderne Sensoren sind nicht nur kleiner und genauer geworden, sondern auch in der Lage, Daten digital zu verarbeiten und zu übertragen. Dadurch lassen sie sich in vernetzte Systeme integrieren, etwa in IoT-Lösungen, smarte Produktionsstraßen oder energieeffiziente Gebäude.

Ein wachsendes Thema ist Predictive Maintenance – also die vorausschauende Wartung. Durch die kontinuierliche Überwachung und Auswertung von Messdaten kann Wartungsbedarf frühzeitig erkannt werden, bevor es zu Ausfällen kommt. Gleichzeitig halten immer mehr künstlich intelligente Regelalgorithmen Einzug, die aus vergangenen Prozessdaten lernen und sich selbst optimieren.

Die Mess- und Regeltechnik ist also weit mehr als nur ein technisches Hilfsmittel – sie ist das Rückgrat moderner Industrieprozesse. Ohne sie wären präzise Steuerung, effiziente Ressourcennutzung und die stetige Qualitätssicherung nicht denkbar. Ob in der Energieversorgung, im Maschinenbau oder in der Lebensmittelproduktion: Überall sorgt sie dafür, dass komplexe Abläufe reibungslos, sicher und wirtschaftlich ablaufen.

 

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