Artikel veröffentlicht am: 24.11.2025 Artikel zuletzt aktualisiert am: 24.11.2025
1. Überblick & Bedeutung der Auszeichnung
Das Rebhuhn (Perdix perdix) wurde beim öffentlichen Voting von NABU und LBV mit 44,5 % der Stimmen zum Vogel des Jahres 2026 gewählt.
Mit 184.044 Teilnehmenden war die Wahlbeteiligung so hoch wie nie zuvor.
Die Auszeichnung ist nicht nur eine Ehrung, sondern vor allem ein Aufruf zum Artenschutz: Das Rebhuhn steht exemplarisch für die dramatische Situation vieler Feldvögel in Deutschland.
2. Status & Bedrohungslage
- Die Bestände des Rebhuhns sind in Europa seit 1980 um rund 94 % zurückgegangen.
- Auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wird das Rebhuhn als „stark gefährdet“ geführt.
- Hauptursachen: intensivierte Landwirtschaft, Verlust von Nisthabitaten (Hecken, Feldraine), Pestizideinsatz.
3. Lebensraum & Verhalten
- Rebhühner leben vor allem in offenen Agrarlandschaften, auf Feldern, Wiesen und Brachen.
- Sie brüten in dichtem Gebüsch, Hecken oder Feldrainen, weil dort Schutz und Deckung vorhanden sind.
- Der charakteristische Revierruf des Männchens: ein raues „kirräck“, besonders in der Morgen- und Abenddämmerung.
- Nahrung: Erwachsene Rebhühner fressen vorwiegend pflanzliche Kost (Samen, Körner), können aber auch Insekten aufnehmen, vor allem Jungvögel sind stärker auf tierische Nahrung angewiesen.
4. Schutzmaßnahmen & Engagement
- Es läuft ein bundesweites Projekt mit dem Titel „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“, gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).
- In mehreren Bundesländern werden Lebensräume aufgewertet: Dazu zählen Blühstreifen, Brachflächen, Hecken und strukturell vielfältige Feldränder.
- Das Rebhuhn dient dabei als Leitart: Schutzmaßnahmen für das Rebhuhn verbessern gleichzeitig das Habitat vieler weiterer Feld- und Insektenarten.
5. Symbolik & Appell
- Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ macht das Rebhuhn zu einem Symbol für Artenvielfalt in der Agrarlandschaft.
- Der NABU und der LBV sehen im Rebhuhn eine Art Indikator für eine gesunde Feldflur: Wenn es dem Rebhuhn gut geht, profitiert eine ganze Reihe von Landschaftsarten.
- Der Titel soll nicht nur Aufmerksamkeit schaffen, sondern konkretes Handeln fördern – bei Landwirt:innen, Politik und Öffentlichkeit.
Fazit
Das Rebhuhn ist mehr als nur ein hübscher Vogel:
- Sein dramatischer Bestandseinbruch macht deutlich, wie stark unsere Agrarlandschaften in den letzten Jahrzehnten verändert wurden.
- Dass es 2026 zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde, ist ein dringender Weckruf für den Naturschutz.
- Mit dem ausgeweiteten Einsatz für seinen Schutz kann das Rebhuhn wieder eine stabilere Zukunft bekommen – und damit auch andere gefährdete Feldarten profitieren.
