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Der Jagdschein: Voraussetzungen und Ausbildung

In Deutschland darf man nur dann jagen, wenn man über eine entsprechende amtliche Erlaubnis verfügt. Diese Erlaubnis ist der Jagdschein, ein Dokument, das nur dann ausgestellt wird, wenn der Bewerber die Jagdprüfung besteht und außerdem die entsprechende Versicherung abschließt.

Die Jagd hat in Deutschland schließlich eine lange Tradition und wird deshalb auch entsprechend reguliert. Der folgende Artikel bietet einen Überblick darüber, wer die Jagdprüfung ablegen kann, wie er sich darauf am besten vorbereitet und welche anderen Voraussetzungen notwendig sind, um den Jagdschein zu erhalten.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Rechtsberatung. Alle Angaben sind ohne Gewähr und können sich jederzeit ändern.

 

 

Die allgemeinen Voraussetzungen für den Jagdschein

 

Im Grunde gibt es zwei Ausführungen des Jagdscheins. Der eine ist der reguläre, der ab einem Alter von 18 Jahren erstanden werden kann. Der andere ist der Jugendjagdschein, den schon 16- und 17-Jährige erlangen können. Der Bewerber muss sowohl geistig als auch körperlich gesund sein, ob er volljährig ist oder nicht.

So darf er zum Beispiel keine schweren Vorstrafen haben und nicht an Suchterkrankungen leiden. Außerdem muss er auch körperlich fit und stabil sein.

Damit auch potenzielle Schäden durch Jagdwaffen oder Jagdhunde abgedeckt sind, kann man einen Jagdschein nur dann erhalten, wenn man über eine Jagdhaftpflichtversicherung verfügt. Die Versicherung muss bei der Prüfung nachgewiesen werden.

 

Die Ausbildung für die Lizenz

 

Das Jagen bringt große Verantwortung mit sich, weshalb eine umfassende Jagdausbildung zwingend erforderlich ist, um den Jagdschein zu erhalten.

Die Themen, die in der Ausbildung behandelt werden, sind Wildbiologie, Jagdrecht, Waffenkunde, Naturschutz, Wildbrethygiene und die praktische Jagdausübung. In der Regel dauert die Ausbildung zwischen 6 und 12 Monaten und kann entweder in Vollzeit, an Abenden oder Wochenenden in Anspruch genommen werden.

Sowohl Jagdschulen und Jägervereinigungen als auch Volkshochschulen und private Organisationen bieten diese Programme an. In jedem Fall werden sie durch Exkursionen ins Revier bereichert.

 

Die Jagdprüfung

 

Alle Inhalte, die in der Ausbildung thematisiert wurden, werden schlussendlich in der Jagdprüfung abgefragt. Sie besteht aus einer schriftlichen, einer mündlich-praktischen und einer Schießprüfung.

In der schriftlichen Prüfung können Bewerber ihr theoretisches Wissen zur Schau stellen, in dem sie sowohl Multiple-Choice- als auch offene Fragen zu den Themen Jagdrecht, Wildbiologie, Waffenkunde, Wildbrethygiene und Naturschutz beantworten.

Um den hohen Standard unter den Jägern zu bewahren, ist diese Prüfung sehr anspruchsvoll und muss von allen angehenden Jägern ernst genommen werden. In den meisten Bundesländern ist sie zentral organisiert.

Die mündlich-praktische Prüfung ist der Teil des Jagdscheins, in dem der Bewerber zeigt, dass er sicher und fehlerfrei mit den Jagdwaffen umgehen kann. Außerdem werden ihm diverse Präparate und Fotos vorgelegt, die er den entsprechenden Wildarten zuordnen soll, um zu zeigen, dass er die Wildtiere fachgemäß erkennt.

Der Prüfer stellt zusätzlich ein paar Fragen zur Hege, der jagdlichen Ethik und dem Naturschutz. Anschließend geht der Jagdschein in die Schießprüfung über. Mit der Flinte wird auf Tontauben im Wurfscheibenparcours geschossen, mit der Büchse werden Präzisionsschüsse auf eine Wildscheibe aus verschiedenen Positionen ausgeübt.

 

Kosten des Jagdschein

 

Doch was kostet ein Jagdschein eigentlich? Je nachdem, bei welchem Anbieter und in welchem Bundesland der Bewerber seinen Jagdschein ablegen möchte, können sich die Kosten für die Ausbildung auf zwischen 1.500 und 3.000 Euro belaufen.

Die Prüfung selbst kostet zusätzliche 200 bis 300 Euro und der jährlich neu ausgestellte Jagdschein wird bei der Behörde für zwischen 50 und 150 Euro beantragt. Nun braucht der Jäger auch noch seine Waffen und die entsprechende Ausrüstung.

Dazu gehören das Jagdgewehr, die Munition, passende Kleidung und ein Fernglas oder Zielfernrohr, die insgesamt zwischen 2.000 und 4.000 Euro kosten können. Womöglich entstehen auch noch Kosten für die Jagdmöglichkeiten, da man eben nur im Revier jagen kann.

Der Jagdschein ist also anspruchsvoll und teuer, dafür ermöglicht er aber ein tolles Erlebnis in der Natur. Jäger leisten dabei auch einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und der nachhaltigen Wildbewirtschaftung, ganz im Sinne der jahrhundertealten Jagdtradition.

 

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