Die Landwirtschaft ist bereits seit tausenden Jahren eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für Menschen. Im Laufe der Zeit haben sich die Arbeitsbedingungen natürlich drastisch geändert.
Moderne Landwirte sind mit Hightech-Geräten auf den Feldern unterwegs und müssen sich um weitaus mehr als die Ernte und Viehhaltung Gedanken machen.
Durch die geringen Margen braucht es zudem auch ein langfristiges Wirtschaftskonzept. Der Bauernhof bietet grundsätzlich aber diverse Möglichkeiten, um vielfältige Einnahmequellen ins Leben zu rufen.
Regional und saisonal: Dem Ernährungstrend folgen
Lange Zeit wurde die Lebensmittelproduktion immer weiter kommerzialisiert. Endlose Felder mit Monokulturen und riesige Ställe für die Massentierhaltung will der Konsument von heute aber nicht mehr sehen. Daher machen immer mehr Bauernhöfe einen Schritt zurück. Statt Quantität wird dann vor allem auf hohe Qualität gesetzt.
Regionale und saisonale Produkte liegen voll im Trend. Viele Konsumenten sind zudem bereit, einen höheren Preis für Bio-Produkte aus der eigenen Region zu bezahlen. Zusätzlich zu den Verträgen mit dem Großhandel können Landwirte aber auch einen eigenen Verkauf auf die Beine stellen. Dafür braucht es heutzutage nicht einmal mehr einen Hofladen.
Mit einem Wurstautomat können eigene Fleischprodukte direkt vor der Haustür vertrieben werden. Die laufenden Kosten sind gering und der Verkauf läuft 24 Stunden pro Tag und sieben Tage die Woche. Natürlich können nicht nur Fleisch- und Wurstwaren im Automaten angeboten werden.
Auch Milch, Joghurt und Käse, selbstgebackenes Brot, Eier und gepresste Säfte lassen sich darüber vertreiben. Sobald sich das Angebot in der Region herumgesprochen hat, ist der Verkaufsautomat ein Selbstläufer. Landwirte müssen nur dafür sorgen, dass die einzelnen Fächer stets gut gefüllt sind.
Urlaub auf dem Land: Der Bauernhof als Hotel-Alternative
Auch der Urlaub auf dem Bauernhof gewinnt an Beliebtheit. Vor allem Familien aus der Stadt kommen gerne aufs Land. Der eigene Bauernhof als Hotel-Alternative kann dabei mit einer richtigen Strategie schnell zum Erfolg werden. Wichtig ist natürlich, dass potenzielle Gästezimmer mit entsprechenden Annehmlichkeiten vorhanden sind.
Hier kann sich eine Investition in eine Innensanierung durchaus lohnen. Landwirte können nach und nach ein ganzes Urlaubskonzept auf die Beine stellen. Frühstücksprodukte vom eigenen Bauernhof oder ein Blick hinter die Kulissen wird von vielen Urlaubern gerne angenommen. Auch das Mithelfen im Urlaub ist als Konzept durchaus denkbar. So lernen Erwachsene und Kinder, wie ein Stall ausgemistet und die Kuh gemolken wird.
Hierbei muss natürlich berücksichtigt werden, dass die Beherbergung von Gästen auch etwas Zeit und Mühe kostet. Die Zimmer müssen gereinigt, das Frühstück vorbereitet und die Buchungen verwaltet werden. Wenn Landwirte bereits ein enges Zeitmanagement haben, ist der Bauernhof als Hotel-Alternative oft nur schwer zu stemmen. Auch interessant: Nachtschicht auf dem Feld – wenn der Bauer im Dunkeln erntet.
Führungen, Kurse und Feste: Bindung an die Region
Bauernhöfe können weitaus mehr als Produzenten für Lebensmittel und anderweitige tierische und pflanzliche Produkte sein. Daher sollten Landwirte die Möglichkeit nutzen, sich eng mit der Region und ihren Bewohnern zu verflechten. So können beispielsweise Rundgänge und Führungen für Schüler angeboten werden. Die Angebote werden von den Bildungseinrichtungen gerne wahrgenommen.
Je nach Gruppengröße und Buchungsfrequenz kann so ein zweites finanzielles Standbein aufgebaut werden. Auch Kurse lassen sich am Bauernhof vermarkten. So kann je nach Art des Betriebs beispielsweise ein Grill- oder Brotbackkurs angeboten werden. Um sich eng mit der Region zu vernetzen und eine Bindung entstehen zu lassen, sind auch Hoffeste hilfreich.
Hierbei kann der Bauernhof als Eventlocation umfunktioniert werden. Grillfeste im Sommer und Weihnachtsfeiern in der alten Scheune schaffen automatisch Sichtbarkeit für den Betrieb. Auch hier kann man wieder mit dem Trend gehen. Immer beliebter werden Kürbisfeste. Was in den USA schon längst zu einem fixen Bestandteil des Herbstes geworden ist, wird hierzulande noch weniger praktiziert.
Sich hier als führender Betrieb in der Region zu etablieren, kann bereits in naher Zukunft einen finanziellen Aufschwung mit sich bringen. Denn das Interesse ist groß und vor allem die junge Generation kann so auf an den Betrieb gebunden werden. Dabei kommt es vor allem auf die Inszenierung an. Denn viele Besucher kommen nur auf den Hof, um Herbst-Bilder für Social Media zu schießen.
Weiterführende Literatur