In den Wintermonaten ist korrektes Lüften zwangsläufig notwendig, um Feuchtigkeit und verschmutzte Luft abzuführen – wodurch sich im Gegenzug das Schimmelrisiko reduziert. Im Sommer hingegen kommt es vor allem auf Abkühlung an – und das gelingt nur indem „richtig“ gelüftet wird.
Lüften ist auch im Sommer nötig!
Durchschnittlich geben drei Personen in einem Haushalt rund 12 Liter Feuchtigkeit am Tag ab. Die entsteht beispielsweise beim Kochen, Duschen und schon einfach beim Atmen und Schwitzen.
Diese Feuchtigkeit muss unbedingt weggelüftet werden, denn speziell im Sommer sind es keinesfalls allein die hohen Temperaturen, die als unangenehm empfunden werden, sondern die Kombination aus hohen Temperaturen und moderater bis hoher Luftfeuchtigkeit. Nicht grundlos sind 40 °C in der Wüste angenehmer als 30 °C in der Großstadt – die Luftfeuchtigkeit ist dort einfach niedriger.
Mit dem korrekten Lüften verfolgen Bewohner also zwei Ziele: Sie entfernen Gerüche sowie Luftfeuchtigkeit und lüften zudem noch kühlere Luft hinein. Unterstützen können die korrekte Lüftung innovative und bewährte technische Hilfsmittel.
Grundregeln zum korrekten Lüften im Sommer
Der größte Freund der sommerlichen Belüftung ist die Nacht. Dann scheint offensichtlich keine Sonne, die Temperaturen fallen ab und folglich kann viel kühle Luft in die Innenräume gelangen. Idealerweise werden deshalb Fenster überkreuz über Nacht geöffnet, damit ein möglichst großer Luftaustausch stattfindet.
Sofern sich Kinder und/oder Haustiere im Haushalt befinden, ist das aber mitunter nicht möglich. Trotzdem sollten die Fenster für mindestens 20 Minuten weit geöffnet werden – kleine Kinder oder Haustiere sind in dieser Zeit zu beaufsichtigen.
Immer gilt: Gelüftet wird, wenn die Temperatur draußen (deutlich) niedriger als die Innentemperatur ist – und idealerweise möglichst lange. Wände, Böden, Decken und Möbelstücke nehmen mit der Zeit die Temperatur an. Das führt dazu, dass es nach dem kurzen Lüften oftmals direkt wieder so warm wie vorher ist. Abhilfe schafft hier lediglich möglichst viel kalte Luft hereinzulassen, die zeitgleich Möbelstücke und Co. abkühlt.
Lüftungsgitter sind eine weitere gute Möglichkeit, um für einen kontinuierlichen Luftaustausch zu sorgen – insbesondere in den sehr gut gedämmten Neubauten, wo anders als im Altbau kein Luftaustausch durch die Wandporen und weniger dichte Fenster stattfindet. Talentierte Handwerker können diese kleinen Helfer, die für einen fortlaufenden Luftaustausch sorgen, sogar selbst einbauen.
Selbstverständlich sollten, sofern es sich verhindern lässt, nicht unbedingt die Fenster geöffnet werden, auf die gerade die Sonne scheint. Dort ist es natürlich weitaus wärmer als im Schatten. Gehen die Fenster der Wohnung in mehrere Himmelsrichtungen ab, wird idealerweise immer dort gelüftet, wo es gerade schattig ist.
Herrscht draußen aber schon eine Außentemperatur höher als die Innentemperatur, wird das nicht für Abkühlung sorgen – trotzdem wirkt die Wärme in Innenräumen weniger drückend, wenn möglichst viel Luftfeuchtigkeit weggelüftet wird.
Fenster lieber weit öffnen, statt zu kippen
Genauso wie im Winter ist es besser, wenn Fenster weit geöffnet sind. Da gelangt schlicht viel mehr kühle Luft in die Innenräume. Im Winter gilt das übrigens ebenfalls, aber aus anderen Gründen: Werden Fenster da nur gekippt, kann es zu Kältebrücken und Schimmelbildung kommen.
Wie mit unvermeidbarer Feuchtigkeit und Hitze umgehen?
Idealerweise wird in den Sommermonaten in Innenräumen so wenig Wärme wie nur möglich selbst verursacht. Das bedeutet: An besonders heißen Tagen bleiben Herd und Ofen am besten ausgeschaltet. Aufgrund der hohen Außentemperaturen ist es tagsüber kaum möglich die dort entstandene Wärme heraus zu lüften, sie versackt also mindestens für den restlichen Tag.
Weil man bei hohen Temperaturen schlecht auf wenigstens eine Dusche am Tag verzichten kann, sollte man dort am besten an der Temperatur justieren. Lauwarmes Wasser erfrischt nicht nur mehr als heißes Wasser, es gibt logischerweise auch weniger Wärme an die Umgebung ab.
Fazit: Korrektes Lüften macht den Sommer erträglich(er)
Herrschen draußen wochenlang mehr als 30 Grad, während es in der Nacht kaum merklich abkühlt, helfen die besten Strategien zur Belüftung nur wenig. So oft ist das aber gar nicht der Fall und ein Großteil des Sommers wird definitiv entspannter (und kühler), wenn die in diesem Artikel genannten Grundregeln zur korrekten Belüftung konsequent eingehalten werden.