Flaschen Regal alkoholische Getränke Whisky – Herkunft, Varianten und Trinkkultur

Whisky – Herkunft, Varianten und Trinkkultur

Whisky ist eine hinsichtlich Charakteristika und Trinkkultur äußerst vielseitige Spirituose, die heutzutage in zahlreichen Ländern der Welt gebrannt und gemischt wird.

Kernländer sind Schottland, Irland, USA und Kanada. Historisch gesichert wurden die ersten Whiskys von Mönchen in Schottland gebrannt, obwohl Legenden gar den irischen Nationalheiligen Patrick als ersten Whiskybrenner ins Feld führen.

 

 

Der erste Whisky war ein Klarer

 

Nun, St. Patrick kann in Sachen Erfindung des Whiskys leider keine Lorbeeren ernten, denn die Kunst des Destillierens war um 500, als er missionierend durch Irland zog, noch nicht bekannt. Historisch gesichert ist jedoch, dass etwa 1000 Jahre später im schottischen Benediktinerkloster Londeres eine Spirituose gebrannt wurde, die von den Mönchen Aquavite und von der gälisch sprechenden Bevölkerung Uisge Beatha genannt wurde.

Beides heißt auf deutsch Wasser des Lebens, wobei aus der gälischen Bezeichnung im Zuge der Anglisierung allmählich das Wort Whisky wurde. Allerdings war jenes hochprozentige Getränkt, dass ein gewisser Bruder John Cor 1494 brannte, kein bernsteinfarbener Whisky, wie wir ihn heute kennen, sondern ein simpler Klarer.

Sein charakteristisches Farbenspiel bekam der Whisky erst im Laufe des 18. Jahrhunderts, als die Brenner dazu übergingen, ihn in Holzfässern auszubauen. Damit bekam er auch gleich noch etliche aromatischen Erweiterungen abhängig vom Holz.

 

Wie wird Whisky gemacht?

 

Whisky wird aus Getreide, Wasser und Hefe hergestellt. Beim schottischen und irischen Whisky wird Gerste genommen, beim amerikanischen Mais und teilweise auch Roggen. Das Getreide wird während das Malzvorgangs eingeweicht, zum Keimen gebracht und anschließend zum Trocknen ausgebreitet.

Geschieht das Trocknen statt mit Heißluft über einem Torffeuer, entsteht der beliebte rauchige Geschmack. Nach dem Trocknen kommt das Gären. Dabei wird das gemalzte Getreide zu Mehl verarbeitet und mit Wasser angesetzt, wobei sich der Zucker vom Gemisch trennt.

Dieser wird durch die hinzu gefügte Hefe in Alkohol verwandelt. Der Ansetzt kommt nun zum Brennen in den Destillierapparat. Dabei werden schädliche und ungenießbare Stoffe eliminiert. Je häufiger gebrannt wird, desto reiner – und stärker – der Whisky. In Schottland muss dieser Vorgang mindestens zweimal stattfinden, in Irland sogar dreimal.

In den USA und Kanada ist die Zahl der Brenndurchläufe nicht einheitlich festgelegt. Whisky muss mindestens drei Jahre in Holzfässern reifen, um sich Whisky nennen zu dürfen. Manche Whiskys werden filtriert, damit sie ein klares Bild abgeben. Doch dadurch verlieren sie etwas Geschmack und Aroma. Lohnt sich eigentlich ein Kaffeevollautomat für eine Person?

 

Was bedeutet die Bezeichnung Single Malt?

 

Single Malt ist quasi eine Prädikatsbezeichnung für Whiskys , die

  • nur aus Gerstenmalz (Malt) gebrannt sind
  • nur aus einer Brennerei stammen (Single, also Einzeln).

Single Malt Whiskys zeichnen sich des weiteren durch einen langen Reifungsprozess aus – in der Regel mindestens zehn Jahre. Es gibt aber auch Single Malts, die 12 oder gar 20 Jahre Reifezeit hinter sich haben. Sie gelten als sehr hochwertig und präsentieren sich mit einen intensiven, bisweilen eigenwilligen Geschmack.

Wenn Single Malts nicht nur aus einem Fass, sondern aus mehreren Fässern (der gleichen Brennerei) gemischt werden, muss die Altersangabe sich immer auf den jüngsten verwendeten Whisky beziehen. Single Malts gibt es als Scotch- bzw. schottischen Whisky, sowie Irish, also irischen Whiskey.

Der irische Whiskey unterscheidet sich übrigens nicht nur durch die Schreibweise mit „ey“ vom schottischen, der nur mit „y“ geschrieben wird, sondern auch durch das weitgehende Fehlen des rauchigen Geschmacks. Grund dafür ist, dass er nicht über Torf getrocknet wird.

 

Was bedeutet Blend?

 

Ursprünglich waren Whiskys in der Regel Single-Malt-Produkte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts begannen Whiskyhändler jedoch, Whiskys verschiedener Brennereien zu mischen bzw. zu verschneiden. Diese verschnittenen Whiskys werden zur Unterscheidung vom Single Malt als Blend bezeichnet.

Die Entwicklung von Blend Whiskys war durchaus eine Erfolgsgeschichte, die für einige Jahrzehnte fast zu Verschwinden von Single Malt Whisky führte. Grund dafür war, dass durch das Verschneiden ein langfristig so gut wie gleichbleibender Geschmack erzielt werden konnte.

Nur ganz wenige Whisky Enthusiasten hielten dem Single Malt mit seinen teilweise überraschenden geschmacklichen Wandlungen die Treue. Aktuell sind 90 Prozent der Whiskys Blend- und 10 Prozent Single-Malt-Produkte. US- bzw. Canadian-Whiskey ist übrigens so gut wie immer Blend.

 

Wie sollte Whisky getrunken werden?

 

Kommt drauf an, ob man ihn auf amerikanische oder traditionell schottisch-irische Weise trinken will. Die amerikanische Trinkkultur hat allgemein einen gewissen Hang zu Eiswürfeln in diversen Getränken entwickelt.

Deswegen ist diese „On The Rocks“ Version in Amerika auch beim Whisky durchaus üblich. In Schottland und Irland ist On The Rocks eher nicht beliebt. In diesen Ursprungsländern gilt Whisky On The Rocks gar als Sakrileg. Einiges spricht durchaus für die schottisch-irische Tradition insbesondere beim Trinken von Single Malt.

Dessen besondere Geschmacks- und Aroma-Nuancen entfalten sich am besten in einem handwarmen Glas, bei dem nur der Boden einen Finger breit mit Whisky bedeckt ist. Und bitte nur nippen – nicht kippen.

 

Weiterführende Literatur

 

Whisky – Trinken – Gesellschaft

Die Geschichte des Whiskys