Wer Aktien kaufen möchte, der sollte tendenziell bei unterbewerteten Aktien anfangen, den diese Aktien können bei optimalen Bedingungen in Zukunft signifikante Kursgewinne erzielen. So sind viele beliebte Aktien häufig eher überbewertet und es ist damit gar nicht so einfach unterbewertete Aktien mit Kurssteigerungspotenzial zu finden.
Disclaimer: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine Anlageberatung. Berücksichtigen Sie, dass die Investition in Finanzmärkte auch mit Risiken verbunden ist!
Maximale Performance für Investments
Es ist nicht so leicht mit den Aktienkäufen, denn selbst Star Investoren wie etwa Warren Buffett sagen, dass ein Aktienkauf zum absoluten Minimum und ein anschließender Verkauf am absoluten Hochpunkt von dem Aktienkurs praktisch unmöglich ist.
Was aber möglich ist, das ist eine sorgfältige Analyse von Aktien und so kann man die an der Börse befindlichen Aktien bewerten und unterbewertete Aktien identifizieren. So kann man von der Unterbewertung langfristig profitieren. Hier erfahren Sie mehr über die Bewertung von Aktien.
Was sind unterbewertete Aktien?
Unterbewertete Aktien sind Wertpapiere, deren eigentlicher Wert, also der Buchwert, höher ist, als der Wert an der Börse. So nennt man häufig unterbewertete Aktien „Value Aktien“. Man muss bei der Bewertung aber nicht immer vom Buchwert ausgehen. So gilt eine Aktie auch dann als unterbewertet, wenn ihr „fairer Wert“ höher ist als deren Börsenkurs.
Dabei wird im Regelfall eine höhere Renditechance im Vergleich mit dem Marktdurchschnitt unterstellt. So wird der Kauf von Aktien unterhalb von ihrem „fairen Wert“ dann häufig als ein „Sonderangebot“ verstanden. Solche unterbewerteten Aktien haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für entsprechende Kurssteigerungen.
Es gibt Kennzahlen, um zu erkennen, ob ein Unternehmen unterbewertet ist. Auch der Kontext eines Unternehmens wird betrachtet. Analysten verwenden häufig die folgenden Kennzahlen. Der KBV ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Der KUV ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis. Der KGV ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die PEG-Ratio ist der Preis/Verdienst-zu-Wachstums Ratio.
Unterbewertete Aktien für 2023
Kurse von Aktien entstehen aus dem Verhältnis zwischen dem Angebot und der Nachfrage. Die Kurse entwickeln sich ganz nach dem Verhalten von Investoren. So können schlechte Nachrichten ganz kurzfristig zu emotionalen Reaktionen an dem Aktienmarkt führen. Solche Reaktionen können auf ganz unterschiedliche Art ausgelöst werden. Die entsprechenden Auswirkungen auf den Unternehmens-Aktienkurs variieren dabei von Unternehmen zu Unternehmen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für Unterbewertungen. Daraus können dann gewisse Chancen resultieren.
Tendenziell eher unterbewertet sind BMW (KBV: 0,63), K+S (KBV: 0,66), Banco Santander (KBV: 0,49), Vonovia (KBV: 0,49), Just Eat Takeaway (KBV: 0,42), Volkswagen Vz. (KBV: 0,41), LG Electronics (KBV: 0,73) und Liberty Global (KBV: 0,35).
Gerade die bekannte BMW Aktie ist stark unterbewertet, aber sie steht auch vor großen Herausforderungen. BMW konzentriert sich auf die Herstellung und auf den Vertrieb von Automobilen und Motorrädern. Im Jahr 2021 war bei BMW das Jahr das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte. Allerdings sinken aktuell dennoch die Kurse. Der Grund hierfür ist die allgemeine Situation von der Automobilindustrie.
So sind viele Anleger äußerst zurückhaltend wegen des mit der steigenden Elektrifizierung von Fahrzeugen verbundenen Umschwunges der entsprechenden Geschäftsmodelle und der Frage, wie rentabel diese denn in Zukunft sein könnten.
Dann gibt es auch noch die Erwartung von einem Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen, welche sich langfristig auf Produktionskosten und die damit verbundenen Margen von Herstellern auswirken werden. Anleger bewegt auch die Aussicht auf eine drohende Rezession. So sind die Konsumenten verunsichert und sie halten sich mit größeren Ausgaben wirklich zurück. Interessant ist der Vergleich zwischen den BMW und den Porsche Aktien.
K+S ist ein Unternehmen, welches sich mit dem Abbau und mit der Aufbereitung von mineralischen Rohstoffen beschäftigt und somit gehört diese Aktie zu den Rohstoff Wertpapieren. Im Vordergrund steht die Herstellung von Salz- und Düngemitteln. Dieses Unternehmen ist weltweit größter Anbieter von Salzprodukten.
Im ersten Quartal 2022 verzeichnete dieses Unternehmen an der Börse einen starken Kursverlust und langsam erholt sich in der Zwischenzeit das Unternehmen. Hintergrund ist der hohe Energiebedarf des Unternehmens und in den letzten 12 Monaten ist ein extrem starker Anstieg von Energiepreisen zu beobachten. Allerdings ist mit einem steigenden Bedarf an Düngeprodukten zu rechnen. Somit sehen die Aussichten für das Unternehmen und die Aktie positiv aus.
Ein weiteres interessantes Unternehmen ist Vonovia. Bei Vonovia handelt es sich um ein integriertes Wohnimmobilienunternehmen. Dieses Unternehmen konzentriert sich auf Vermietung von Wohn- und Gewerbeeinheiten innerhalb von Deutschland. So werden Immobilien vermietet und modernisiert.
Investoren konnten von hohen Renditen profitieren. Zu Beginn vom Jahr 2022 kam es aber nach einer langen Überbewertung dieser Aktie zu einem massiven Einbruch des Aktienkurses. Ausgelöst wurde der Abwärtstrend durch Rezessionsängste und die unter Druck geratenen Immobilienpreise. Eine wirklich große Rolle für Korrekturen von Vonovia spielt die mögliche Entwicklung bei der Zinswende. Finanziert wird der Geschäftsbetrieb von diesem Unternehmen zum großen Teil mit Fremdkapital.
Das ist natürlich nichts Ungewöhnliches in der Immobilienbranche und trotz des hohen Hebels gibt es keine wirklich größeren Probleme für Anleger. Bei einer starken Erhöhung von Zinsen ist die Refinanzierung zu deutlich schlechteren Konditionen möglich und somit würde sich das dann empfindlich auf die Rentabilität von der Vonovia auswirken. So ist diese Aktie zur Zeit günstig. Allerdings handelt es sich um ein intaktes Geschäftsmodell. So gibt es weiterhin Mangel an Wohnraum in den deutschen Städten.
Warum günstige Aktien lukrativ sind?
Unterbewertete Aktien sind per Definition ganz besonders lukrativ. So verspricht der Kauf von Aktien unter dem „fairen Wert“ erhöhte Renditechancen. Die unterbewerteten Aktien bieten eine Sicherheitsmarge. Grundsätzlich lohnt sich doch die hier notwendige Analyse praktisch immer.
Langfristig ist es möglich, dass nahezu jede Aktie im Rahmen von einer Unterbewertung zu kaufen ist und man kann von der Differenz zum „fairen Wert“ entsprechend profitieren. So kann man einen angemessenen Kauf- oder Einstiegskurs identifizieren. Damit können Anleger sich gezielt vor Kursverlusten bei entsprechenden Korrekturen schützen.
Was zu beachten ist?
Kennzahlen sollten niemals allein betrachtet werden, denn die individuelle Aussagekraft kann im Regelfall starke Limitationen aufweisen. Immer sollte man den Gesamtkontext betrachten. Aufpassen muss man, ob das Geschäftsmodell eines Unternehmens noch tragfähig ist.
Man sollte unbedingt mit Bedacht interpretieren und man sollte nicht blind anhand reiner Zahlen investieren. Es handelt sich an dieser Stelle auch um subjektive Spekulation. Es lohnt sich aber tendenziell, unterbewertete Aktien zu kaufen.